Ich habe sie wieder gehört: eine Amsel zwitschert und kündigt den Morgen an. Wunderbar, wie ich das liebe! Und besonders freut es mich, da es im letzten Jahr in der Früh still war und ich den Gesang vermisst habe. Wie schön, dass wieder ein Vögelchen für uns singt.
Hoch über den Dächern, auf dem höchsten Punkt des Nachbarhauses sitzt sie auf der Antenne und verteilt ihren Gesang verschwenderisch über unseren kleinen Straßenzug, bevor der Tag beginnt. Ein Blick von oben vor dem Trubel des Tages…
Als ich in Köln ankomme und – natürlich – in den Dom gehe, um seine Schönheit aufzusaugen, und natürlich auf den Turm steige, um die Höhe zu kosten, da fällt mir meine kleine Amsel vom Morgen wieder ein. Wow, wie klein die Welt von oben aussieht, anders. Und wie gut es ist, sich manchmal zunächst einen Überblick zu verschaffen, denke ich hier oben. Die Stadt liegt gut sichtbar ausgebreitet.
Am nächsten Tag werde ich hier in Köln eine Vorlesung an der Universität zu Köln halten. Es geht um Selbstpräsentation, was das ist und wie die Studierenden diese für das Finden eines passenden Jobs für sich nutzen können. Da wird auch der Überblick notwendig sein, ein distanziert-analytischer Blick zunächst auf die eigene Person: was sind meine Stärken und Schwächen, was sind meine Lebensmotive, das, was mir wirklich wichtig ist und immer Teil meines Lebens sein sollte, über welche Kompetenzen verfüge ich und wie kann ich meine Persönlichkeit beschreiben – wie wird sich dies alles in meiner Positionierung niederschlagen?
Und dann erst geht’s thematisch Richtung Komunikation, Bewerbung und Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch – aber dann auch später im Arbeitskontext. Damit die Studentinnen und Studenten gut Fuß fassen und nicht auf den Bauch landen.
So ein Überblick über sich selbst und was für einen wichtig ist, bevor man zentrale Entscheidungen fällt – das ist schon einmal eine gute Sache, um die richtige Richtung einzuschlagen.
Amseln sieht man ja auch oft auf dem Boden. Vielleicht betrachten sie ganz gerne die Dinge erst mal von oben – und mit einem Liedchen „auf den Lippen“. 😉
An den Song von den Beatles musste ich jedenfalls denken – eine Hommage an Amseln, an ihren morgendlichen Gesang … und mehr
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