Da stand es auf dem Seifenspender: „Der richtige Augenblick zum Glücklich sein ist jetzt“ und ich musste lächeln: Ja, auch das kann ein richtiger Augenblick sein, glücklich zu sein, jetzt beim Händewaschen.
Ganz abgesehen davon, dass es in der Tat ein richtiger Augenblick war, in diesem schönen Hotel mit der Aussicht auf ein paar Tage im Schnee. Klar, in so einer Situation mit einer solchen Aussicht… wer wäre da nicht glücklich!? Das SIND optimale Voraussetzungen fürs glücklich Sein.
Aber in dem Satz steckt doch viel mehr, als ein einfacher Marketing-Satz aus der Trickkiste einer netten jungen Marketing-Dame (auch wenn sie – oder doch ein er? – dies vielleicht gar nicht beabsichtigte). Denn ganz unabhängig von freien Tagen und hübschen Aussichten ist der Satz einfach wahr und richtig: Der richtige Augenblick zum glücklich sein ist jetzt! Und immer jetzt!
Zu oft meinen wir, zum glücklich sein, müsste zunächst ein Zustand erreicht sein, eine Hürde genommen, ein Erfolg erklommen, eine Situation abgeschlossen sein. Nach dem Prinzip: wenn… dann… Aber das ist eine Täuschung! Glück ist keine Frage der Umstände, sondern eine Frage der Grundhaltung. Glück ist ein Gefühl, das wir in jedem Augenblick wahrnehmen können – vorausgesetzt wir suchen es und WOLLEN es bemerken, fühlen, er-leben.
Das Glück steckt im Augenblick, in den Details, im ‚Wie‘ unseres Erlebens. Ja, auch in schwierigen Situationen, sogar in Krisen und schwierigen Momenten, gibt es Augenblicke, in denen wir ein Funken Glück erfahren können: der wunderbare Sonnenaufgang, der den Himmel färbt, die verschwenderische Schönheit der Blume in der Vase, das Lächeln der unbekannten Person, die uns die Türe aufhält, weil wir heute beladen sind; eine Hilfe, die uns zuteil wird und die wir annehmen, ein schöner Film, in den wir uns versenken, ein bewegender Satz, der uns berührt, ein tiefes Einander-Anblicken, in dem wir uns erkannt und verstanden fühlen, … Also dem simplen Rezept folgen: STOP!! Kurz durchatmen, LÄCHELN – und dann weiter gehen, weiter machen… anders…
Man kann nicht Glück haben, nur Glück fühlen, Glück SEIN, GLÜCK-lich SEIN!
Und wozu das Ganze? Weil Glück erleben uns stärkt, auch für unglückliche Momente. Weil Glück erfahren uns zu angenehmeren Mitmenschen macht – übrigens wir uns auch uns selbst gegenüber angenehmer finden und das alleine ist schon Glück wert. Und weil Glück fühlen einfach schön ist – Freude und Spaß macht!
Hallo Liebe Ann,
das ist ein toller Beitrag und auch die anderen beiden Beiträge zum Thema gefallen mir sehr gut.
Es sind die „kleinen“ Dinge, die uns glücklich machen, wenn wir es wollen und zulassen.
Der FOKUS spielt hierbei eine sehr wichtige Rolle. Wie Du sagst, selbst in schwierigen Situationen im Leben, können wir über den wundervollen Sonnenuntergang glücklich sein und uns darüber von Herzen freuen.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Viele Grüße
Lisa
Hallo Lisa,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Und auch für dich: alles Gute!
Herzlich,
Ann.
Zum Thema habe ich verschiedene Blogbeiträge geschrieben, hier zwei, die ich gerne empfehle:
– Das Märchen vom Glück, in dem ein Junge lernen muss, was Glück ist, weil er gar so griesgrämig ist, dass er nur schlechte Laune verbreitet – und tatsächlich gelingt dies schließlich der Glücksfee Pistazia, ein echtes Märchen! {https://www.potenzial-leben-blog.de/das-maerchen-vom-glueck/}
– Unsere Gedanken sind frei – ein Beitrag, in dem ich über mein Lieblingsbuch schreibe: „Trotzdem Ja zum Leben sagen“ von Viktor Frankl. Hier schildert der spätere Begründer der Logotherapie, u.a. wie er in der furchtbaren Zeit im Konzentrationslager Augenblicke der Freude, des Sinns und des Glücks erlebt. Diese retten ihn und auch andere Leben. {http://ann-krombholz.blogspot.de/2011/11/die-gedanken-sind-frei.html}